Stell dir vor, es ist 6.30 Uhr sonntags morgens… Du liegst im Bett, und draußen stürmt es wie lange nicht. Richtiges HUNDEWETTER! Jetzt ist der Moment, dich noch einmal umzudrehen und weiterzuschlafen – ODER du machst dich auf den Weg nach Kandel in die Südpfalz, wo an diesem stürmischen Morgen der
44. Bienwald Marathon ansteht. Eine verrückte Idee wird manch einer denken…
Die 1. Option, zuhause zu bleiben, zogen Viola Stras, Thomas Morgott und Christian Lamberti, am letzten Sonntag jedoch zu keinem Zeitpunkt in Betracht, und daher begaben sich unsere 3 „TOLLKÜHNEN Laufhelden“ frühmorgens auf die Reise zum Frühjahrsklassiker in den Pfälzer Wald, wo ihnen ein wahres und wohl auch noch nie dagewesenes stürmisches ABENTEUER widerfahren ist.
Die Wettervorhersage von stürmischen Böen und starkem Regen konnte die drei nicht schocken, darum hieß es pünktlich um 10 Uhr: LOS GEHT´S! Über den 42,195 km lange Kurs, der zum großen Teil durch den namensgebenden Bienwald führte und besonders aufgrund seines flachen Profils bei Läuferinnen und Läufern sehr beliebt ist, gingen 700 Mararthonis an den Start. Weitere 1.600 Athleten gesellten sich dazu und absolvierten an diesem Tag die Halbdistanz.
Relativ schnell wurde klar, dass es an diesem Tag kein üblicher Lauf werden würde. Neben dem ständigen Regen stellten sich starke Böen ein, die dafür sorgten, dass sich die Teilnehmenden einem ständigem Gegenwind ausgesetzt fühlten und somit ein jeder mit extrem erschwerten und äußerst ungünstigen Laufbedingungen zu kämpfen hatte. Trotz der Wetterkapriolen gingen die Rennstrategien unserer Starter jedoch ganz gut auf. Während Viola nach den „Laborbedingungen“ beim kürzlich gelaufenen Hallenmarathon nun ihre Form auf die Straße übertragen wollte und auch konnte, nutzten Thomas und Christian den Frühjahrsklassiker als Standortbestimmung in der noch recht jungen Saison. Thomas Plan, zunächst mit dem Pacemaker die Hälfte der Strecke zu absolvieren und dann im zweiten Teil der Strecke nochmal Gas zu geben, stellte sich als vollkommen richtige Strategie heraus, und er durfte mit einer guten Zeit von 3:20,59 h und damit schnellsten LTF-ler verdientermaßen die Lorbeeren für seine klasse Leistung einheimsen.
Sehr erfreulich war auch Christian Lambertis Auftritt, der mit einer Zeit von 3:27:41 h eine persönliche Bestzeit aufstellen konnte. Er musste dem eingeschlagenen harten Anfangstempo nach gut 30 km Tribut zollen, so dass die Bestzeitverbesserung zwischenzeitlich in Gefahr war. Chrisi zeigte gegen Ende jedoch Kämpferqualitäten und konnte sich mit einem beherzten Schlussprint seine neue persönliche Bestzeit sichern! Gratulation!
Als dritte im Bunde folgte nur wenige Minuten später Viola. Vom wütenden Sturm, der sich besonders auf der 2. Hälfte bemerkbar machte, ließ sie sich nicht besonders bremsen und lief –wie man sie kennt- fast wie am Schnürchen ihr Tempo durch. Die Zielzeit von 3:41,01 h, die Platz 3 in ihrer Altersklasse bedeutete, untermauerte wieder einmal ihre Ausnahmequalität über die Langstrecken!
Als Fazit dieses unvergessenen 44. Bienwald Marathons bleibt:
Auch wenn an diesem Tag der Blick öfter in die herabbrechenden Äste des Waldes als auf die Strecke ging, waren wir doch am Ende alle sehr mit unseren Zeiten zufrieden! Versöhnlich traten wir also im nun schönsten Sonnenschein die Heimreise an – mit guten Zeiten und der Gewissheit, einen Orkan besiegt zu haben im Gepäck.
Ergebnis Marathon
Name Platzt Ges. Platz m/w Platz AK Altersklasse Endzeit
Morgott, Thomas 72. 69. 5. M45 3:20:59 h
Lamberti, Christian 111. 99. 22. M45 3:27:41 h
Stras, Viola 180. 21. 3. W45 3:41:01 h
