Vergangenen Sonntag stand für unsere Triathleten Michael Nagel und Max Eisener mit der Challenge Roth der Höhepunkt der Saison an. Der Triathlon-Klassiker im mittelfränkischen Roth über die klassische Ironman-Distanz von 3,8 km Schwimmen, 180 km Rad fahren und 42 km Laufen ist mit 3000 Einzelstartern und 2000 Staffelmitgliedern der größte seiner Art und begeistert Jahr für Jahr die Triathleten mit seiner gigantischen Atmosphäre und seiner sehr familiären Ausrichtung. Ein Genuss, in den auch unsere beiden LTF-ler unbedingt mal kommen wollten.

Für Michael Nagel begann der Tag beim besten Triathlon Fest des Jahres (O-Ton Michael) bereits um 4 Uhr in der Früh. Nach einer Tasse Kaffee nutzte er den „Shuttleservice“ von seinem Freund Markus, der ihn zum Schwimmstart fuhr. In der Wechselzone angekommen, stand bei kräftigem Regen und kühlen Temperaturen erst mal das Richten des Rennrads im Fokus. Kurz darauf ertönte bereits der Knall der Kanone zum ersten Start am Morgen „Pro Männer“, was bei Michael die bereits vorhandene Aufregung noch mehr in die Höhe schnellen ließ. Um 7:45 Uhr sollte dann endlich auch der Startschuss für Michael erfolgen. Obwohl er den Start verpasste, weil er in der Zeit einem anderen Athleten geholfen hatte, ließ er sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und startete dann einfach eine Gruppe später. Das Schwimmen lief nach Plan, so dass er einen guten Einstieg in den Wettbewerb fand und nach 1:22 Std aus dem Kanal stieg. Nach einem kurzen Wechsel, der dank der Helfer reibungslos funktionierte, ging es dann bei Regen auf dem Rad weiter. Beim Radfahren war Michael dank guter Beine glänzend aufgelegt und konnte hier einen nach dem anderen Athleten einkassieren. Nach 5:23 Std. stand dann auch schon der 2. Wechsel an. Auch hier wurde wieder deutlich, was Roth als Veranstaltung so einzigartig macht! Nach Entgegennahme des Rads und sicherer Verstauung, bekam Michael direkt den Beutel mit den Schuhen überreicht, und es wurde ihm sogar beim Anziehen der Schuhe geholfen – Hier wurde Triathlon wieder einmal mit Herzblut betrieben-
Was Michael dann beim anschließenden Marathon ablieferte, war einfach nur ganz großes Kino! Durch gesundheitliche Probleme lagen seine Trainings Km bei gerade mal 500, so dass er bereits darauf eingestellt war, dass dies evtl. zu wenig sein und es daher noch ein ganz harter, steiniger Weg bis zum Ziel werden könnte. Nach gutem Anfang auf den ersten KM fing es dann mit Seitenstechen an. Mehr gehend und dehnend als laufend verschwanden schließlich die ersten 10 Km. Danach Laufen am Kanal, ein fester Schotterweg, der ohne sichtbaren Wendepunkt endlos schien – und auch das war irgendwann geschafft. Bei „KM25“ wurde es dann in Roth richtig laut, wo die Athleten lauthals angefeuert und regelrecht gepusht wurden. Ein echter Gänsehautmoment! Jede Verpflegung wurde nun mitgenommen, und nach jedem Stopp musste Michael immer wieder seinen Schweinehund überwinden, um wieder weiter laufen zu können. Ab KM32 wurde dann von Michael eindrucksvoll vorgelebt, dass man manchmal bis an seine Grenzen und auch weiter gehen muss, um seine Ziele zu verwirklichen. Geplagt von mehreren Krämpfen in den Beinen nach dem Anstieg in Büschenbach, musste er wieder Gehpausen einlegen und regelmäßig dehnen. Manch einer hätte hier sicherlich die Segel gestrichen und den Wettkampf aufgegeben, für Michael jedoch KEINE Option! Belohnt wurde sein Kampf dann in Büschenbach, wo um den See die Hölle los war und ein geiles Fest gefeiert wurde, was Michael sichtlich genoss. Nachdem Michaels Uhr streikte und er sich die Uhrzeit ansagen ließ, realisierte er, dass er noch eine Endzeit von unter 11:30 Std. erreichen kann, wenn er durchläuft. Angetrieben von diesem Gedanken ging es dann auf die letzten Kilometer. Schreiend und sichtlich berührt von seiner Extremleistung, bei der er weit über sich herauswuchs, lief Michael ins Ziel im Stadion ein. Mit einer Endzeit von 11:28:26 Std. konnte er seine große Mission erfüllen und nahm überglücklich seine Medaille in Empfang! So werden Triathlonhelden geboren, und dieses Erlebnis nimmt Dir keiner mehr! Der ganze Verein gratuliert Dir zu Deinem sensationellen Wettkampf!

Auch unser 2te Starter Max Eisener leistete an diesem Tag ganz Großes! Max meldete sich spontan letztes Jahr für Roth an und wollte bei seiner ersten Langdistanz in den besonderen Genuss der gigantischen Atmosphäre kommen, die jeder Triathlet mal erlebt haben muss. Ca. 200.000 Zuschauer sorgten auf der Strecke wieder mal für fantastische Stimmung und viele Gänsehautmomente bei den Athleten.

Dank der Unterstützung der Trainer Paolo Goncalves und Edith van der Schilden sowie seiner Frau Nina, und dank einer guten Vorbereitung ging Max mit breiter Brust in den Wettkampf. Bereits im Wasser zeigte sich, dass es für Max ein guter Tag werden könnte, denn mit einer Zeit von 1:18 h erzielte er –gemessen an seiner Schwimmfähigkeit- ein gutes Ergebnis. Ganz besonders zu Gute kam ihm hier, dass kurz vor dem Rennen entschieden wurde, dass mit Neoprenanzug geschwommen werden darf! Schwein gehabt!  Nach dem Wasser ging es aufs Rad. Aufgrund der guten Stimmung auf der Strecke und der guten Form stellte ihn die Radstrecke nicht vor allzu große Probleme, so dass er die 180 km konstant durchfahren konnte. Beim abschließenden Marathon musste Max dann aber sein ganzes Können und sämtliche Reserven abrufen, um den Wettkampf erfolgreich zu Ende zu bringen. Genau wie Michael zeigte Max puren Kämpferwillen und erreichte, angetrieben von der tollen Unterstützung von seiner Frau Nina und Sebastian, nach 10:40:44 h überglücklich das Ziel! Mit Max dürfen wir nun neben Michael einen weiteren Triathlon Helden in unseren Reihen feiern! Herzlichen Glückwunsch!

Die LTF Theetal gratuliert Max Eisener und Michael Nagel zu ihren außergewöhnlichen Leistungen! Ihr seid einfach der Wahnsinn!

Das Ergebnis im Überblick

Name
Platz AK Gesamt m/w
Schwimmzeit Fahrradzeit Laufzeit Finish
Eisener Max
170. M30 847 01:17:44 05:32:00 03:42:27 10:40:44
Nagel, Michael
288. M40 1.474 01:21:56 05:23:26 04:35:04 11:28:26